Ein Bild mit hellen oder mit dunklen Farben beginnen?

Soll ein Bild mit hellen oder dunklen Farben begonnen werden?

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Ganz so pauschal lässt sich das nicht sagen. Es liegt immer an der eigenen Vorliebe, welche Farbensorte man bevorzugt – also z. B. opak oder transparent und ob man Illustrationen auf Reinzeichenkarton, Leinwand oder Custom Painting auf Objekten macht.

Eine Faustregel besagt, dass man beim Arbeiten mit opaken Farben von hell nach dunkel arbeitet und mit transparenten Farben geht man genau umgekehrt vor. Selber bevorzuge ich die Arbeit mit transparenten Farben und deshalb beschreibe ich hier mal meine Vorgehensweise damit.

Das Weiß kommt vom Untergrund

Ganz wichtig ist, dass ich einen weißen Untergrund benutze und kein weiteres Weiß einsetze! Helle Stellen und Highlights werden immer aus dem Untergrund gebildet! Die entsprechende Stelle wird schon von Anfang an frei gelassen, bzw. immer wieder mit Radierern von Sprühnebel befreit.

Mein Weg ist es, mit den dunkelsten und unscharfen Stellen im Hintergrund zu beginnen und mich dann langsam nach vorne, zu den helleren Stellen bis nach Weiß (was bei mir das Weiß vom Untergrund ist!) und den Details und scharfen Kanten zu arbeiten. Dazu nehme ich ein hoch verdünntes Schwarz.

Schwarz ist schmutzig?

Spätestens an dieser Stelle wird der ein oder andere Einwände haben. Von wegen, dass Schwarz doch ein Bild „schmutzig“ macht und die Farben stumpf werden lässt. Das ist auch richtig. Wenn man das Schwarz als „reine“ Farbe einsetzt, dann tritt genau dieser Effekt ein. Das Bild wirkt stumpf, die Farben matt und mitunter auch schmutzig. Da ich die Farbe so stark verdünne (ca. 30 Tropfen Wasser auf 1 Tropfen Farbe), ist es auch nur mehr ein Grauton. Und da es zu unterst im Bildaufbau liegt, wird es durch die darüber liegenden Farben entsprechend abgetönt.

Meine Arbeitsweise

Verkürzt ausgedrückt, arbeite ich von:

  • dunkel nach hell
  • von hinten nach vorne und
  • von unscharf bis scharf

Von der Theorie in die Praxis

Das ganze liest sich sicher sehr abstrakt. Deshalb fasse ich die Punkte nochmal so zusammen, wie sich der Ablauf bei der Arbeit ergibt:

  • Vorzeichnung auf dem Untergrund
  • die dunkelsten Stellen mit verdünntem!! Schwarz vorlegen
  • die Stellen im Hintergrund (je nach Fotovorlage) unschärfer lassen und Kanten sowie Details und Struktur im Vordergrund durch radieren wieder hervorholen
  • auf diese Weise ein helles s/w – Bild* in mehreren Schichten aufbauen und
  • zum Schluss Farbe drüber und
  • in jede Schicht Struktur und Details durch radieren herausholen, Lichter soweit wie möglich stehen lassen und ganz zum Schluss die schärfsten Kanten und Highlights mit dem Skalpell frei schaben

* an diese Stelle ähnelt das Bild einem überbelichtetem Foto

Dir ist noch etwas unklar?

Du hast auch spezielle Fragen zur Airbrush-Technik?

Oder möchtest etwas ergänzen oder berichtigen?

Ich freue mich auf jeden Kommentare und  jede Fragen!

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